Antrag der SPD: Heinz Karg soll die Ehrenbezeichnung Altbürgermeister erhalten

Heinz Karg mit Besucherinnen der Italienischen Nacht im Jahre 2011.
Michael Hitzek

20. August 2024

Heinz Karg soll die Ehrenbezeichnung Altbürgermeister verliehen werden. Das schlägt die Fraktionsgemeinschaft SPD/Bündnis 90/Die Grünen vor und hat einen entsprechenden Antrag zur Behandlung im Stadtrat im Rathaus eingereicht.

„Diese Ehrung ist längst überfällig und ohne Zweifel verdient“, sagt SPD-Stadtrat Michael Hitzek, der den Antrag in Abstimmung mit seiner Fraktion formuliert hat. Heinz Karg war 24 Jahre lang Erster Bürgermeister der Stadt Burglengenfeld – von 1990 bis 2014 – „und damit seit der Stadterhebung im Jahre 1542 so lange wie keiner seiner Vorgänger im Bürgermeisteramt“, so Hitzek. Selbst einstmals politische Gegner stritten nicht ab, dass sich Karg als Bürgermeister beinahe ein Vierteljahrhundert lang mit vorbildlichem Fleiß und Herzblut für seine Heimatstadt eingesetzt habe.

Projekte, die bis heute das Gesicht der Stadt prägen

Das sieht auch Sebastian Bösl so, 3. Bürgermeister und Vorsitzender der Fraktionsgemeinschaft SPD/Grüne im Stadtrat: „In die Ära von Heinz Karg fällt eine lange Reihe von Entscheidungen, Weichenstellungen und Projekten, die bis heute das Gesicht und das Image der Stadt nachhaltig prägen.“ In ihrem Antrag listet die SPD „ohne Anspruch auf Vollständigkeit“ beispielhaft mehr als 20 Großprojekte und Maßnahmen auf – von A wie Ausbau der Familien- und Kinderfreundlichkeit bis Z wie Sanierung des Zeininger-Hauses am Marktplatz. Die Stadt und ihre Tochterunternehmen hätten in der Amtszeit von Heinz Karg rund 200 Millionen Euro investiert und die Infrastruktur ausgebaut bzw. erneuert.

Jahrhundertprojekt Schul- und Sportzentrum im Naabtalpark

„Das Projekt, gerne auch „Jahrhundertprojekt“ genannt, das wohl für immer mit dem Namen Heinz Karg verbunden sein wird, ist die Konversion des Areals der früheren Naabtalkaserne zum Schul- und Sportzentrum im Naabtalpark“, heißt es in dem Antrag. Wo einst Soldaten ihren Dienst leisteten, sei das zweite Zentrum Burglengenfelds neben der historischen Altstadt entstanden.

Ab 1996 sei aus Kargs Vision Realität geworden – mit dem Start eines europaweit ausgeschriebenen Ideen- und Realisierungswettbewerbs. 1997 begannen die Planungen für die neue Stadthalle, im Mai 1998 war Spatenstich, Fertigstellung im Dezember 1999. Parallel zum Bau der Stadthalle hatten die Planungen für die neue Hauptschule (heute Mittelschule) begonnen, an der im September 2001 der Unterricht begann. Im März 2003 folgte der Spatenstich für die neue Grundschule, wenige Monate später begannen bereits die Arbeiten zur Errichtung von Gebäuden für die Mittags- und Ganztagsbetreuung.

Bürgerentscheid pro Schulauslagerung

Weiter ging es Schlag auf Schlag: September 2007 Segnung des ersten Schulerweiterungsbaus, 2009 Bau des städtischen Funktionsgebäudes am Sportplatz, September 2011 Eröffnung der ersten Kinderkrippe im Naabtalpark – bis hin zum Startschuss für den Bau der Mensa im Herbst 2011. Insgesamt hat die Stadt – bis dahin – für die Projekte im Naabtalpark mehr als 34 Millionen Euro investiert (ohne das im Dezember 2005 eröffnete Bulmare). Hinzu kommen zahlreiche Investitionen von privater Seite, Beispiele hierfür sind das Ärztehaus Villa Vitalis, das Kino „Starmexx“ oder der REWE-Markt. Nicht zu vergessen: Der Schulauslagerung vorausgegangen war ein Bürgerentscheid, in dem sich eine deutliche Mehrheit für den neuen Schulstandort Naabtalpark ausgesprochen hatte.

Gründung des Seniorenbeirats

„Ohne Heinz Karg und alle, die ihn auf seinem Weg im Stadtrat, in der Verwaltung und im SPD-Ortsverein unterstützt haben, gäbe es in Burglengenfeld heute kein Bürgerfest, kein Parkhaus, keinen Seniorenbeirat, keinen Bürgertreff und keinen Europaplatz. Für uns steht daher außer Frage, dass Heinz Karg die Ehrenbezeichnung Altbürgermeister absolut verdient hat“, sagt Michael Hitzek.

Hintergrund: Früheren Bürgermeistern kann nach Artikel 29 Absatz 4 des Gesetzes über kommunale Wahlbeamte und Wahlbeamtinnen (KWBG) die Ehrenbezeichnung „Altbürgermeister/in“ oder „Altoberbürgermeister/in“ verliehen werden.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat Heinz Karg bereits im August 2021 die Kommunale Verdienstmedaille der Oberpfalz in Silber verliehen. Unter anderem, weil sich Karg als Kreisrat über sechs Amtsperioden hinweg – und damit 36 Jahre lang – in die kommunalpolitische Arbeit auf Kreisebene eingebracht hat.

Der Stadtrat hat ihm bereits im Jahr 2008 die Bürgermedaille in Gold verliehen.

Der Bayerische Landessportverband hat ihm die Verdienstplakette in Gold verliehen.

Heinz Karg wurde 1978 erstmals in den Stadtrat gewählt. Er gehörte dem Gremium zwölf Jahre lang an, bis er 1990 mit 60,57 Prozent der abgegebenen Stimmen erstmals zum Ersten Bürgermeister gewählt wurde. Er bekleidete dieses Amt dank beeindruckender Wahlergebnisse letztlich bis April 2014, also 24 Jahre lang, und damit seit der Stadterhebung im Jahre 1542 so lange wie keiner seiner Vorgänger im Bürgermeisteramt.

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